DGB = FDGB minus F: F wie Freizeit
Video/Aktion

02/2004 DGB-Gebäude, Berlin
05/2004 Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
07/2004 Einlagerung in den Barbarastollen, Oberried/Breisgau

Phase 1
Ein Vortrag / ein Büfett / eine Videoarbeit
Es richtete an und sprach: Herr Puder, Küchenmeister der gesellschaftlichen Speisung in der DDR
Phase 2
Teilnahme der Arbeit am Projekt „Verschluckung“ von Adi Hoesle

Die Video/Aktion thematisiert das Verschwinden des FDGB in Form des „Verschluckens“ – als visuelle und genüssliche Bekundung.
In metaphorischer Weise wird der FDGB aufgelöst, weil er als Organisation überflüssig geworden ist.
Seine programmatischen Inhalte sind gesellschaftlich nicht mehr relevant. Sein Untergang gleicht einer Autodekonstruktion – als Akt der Wertefreigabe in der irreversiblen Verlustverschmelzung beider deutscher Staaten.
Die am 20.04.2004 zur Eröffnung der Ausstellungsreihe „mit Bestimmung“ im Berliner DGB-Gebäude gezeigte Arbeit ist heute nicht mehr zu sehen. Ein Teil, das FDGB-Büffet von Herrn Puder angerichtet, wurde noch am gleichen Abend vom anwesenden Publikum verspeist. Der zweite Teil der Arbeit, der FDGB-Archiv-Film über die FDGB-Ferienkultur verschwand nach der öffentlich vorgeführten Großprojektion noch während der Veranstaltung in den DGB-hauseigenen Rechnern, war dort aber noch einige Zeit in komprimierter Form zu sehen. Die Arbeit erfuhr ihren vollständigen Rezeptionsentzug am 03.04.2004 um 12:47 MEZ in der Friedenstraße 14, in Berlin-Friedrichshain. Sie befindet sich nun, in modifizierter Form, als Dokumentation in einem Stahlbehälter, der auf 1500 Jahre verschlossen im Barbarastollen in Oberried bei Freiburg im Breisgau mit weiteren 49 Stahlbehältern endgelagert wird. Die 50 Stahlbehälter stehen unter dem Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten.