Christine Berndt
    Kontakt    Impressum
zurück

Sfumato Sfumato sfumato sfumato sfumato

Sfumato

2005 Temporäres Ereignis in der Friedrichstraße, "Lokale" Schwerin

Sfumato (italienisch: "verraucht", "in Rauch verwandelt") bezeichnet eine von Leonardo da Vinci entwickelte Maltechnik, Landschaften in Nebel-Atmosphäre zu hüllen und alles mit Weichheit zu umgeben. Die Gruppe msk7 realisierte am 25. Juni 2005, im Rahmen der 1. Lokale Schwerin in Schwerin eine mehrstündige Aktion in der Friedrichstraße. Die Friedrichstraße wurde über ihre gesamte Länge in Kunstnebel eingehüllt. Morsezeichen haben die Verdichtung akustisch durchbrochen.

Die Vernebelung wurde als ein temporäres Ereignis erfahrbar, das sich den örtlichen Gegebenheiten anpasste, den Raum vorübergehend ausfüllte und sich schließlich in Schwerin verflüchtigte. Der Nebel stieg über mehrere Stunden vom Boden bis zu den Dächern auf. Licht und Klang der Umgebung veränderten sich, wenn die Nebelmaschinen weiße Schwaden von sich gaben und sich blickdichte Nebelwände bildeten. Nebel ruft durch die Konzentration kleinster Wassertröpfchen eine Trübung, Unklarheit der Luft, Dunst hervor. Leonardo erreichte diesen Effekt der feinen Übergänge von Hell zu Dunkel, indem er viele dünne Schichten von Farbe übereinander legte (Lasur). msk7 erzeugte die Nebelatmosphäre vor Ort mit Wasser und einem Gemisch mehrwertiger Alkohole. Schwerin blieb von einer Bombardierung im 2. Weltkrieg verschont, da zum Zeitpunkt des geplanten Angriffes die Stadt im Nebel lag.

msk7: Mona Babl, Christine Berndt, Kati Gausmann, Ricarda Mieth, Ulrike Mohr und Anja Sonnenburg